Geschichte

Die Geographische Gesellschaft zu Leipzig hat ihren Ursprung in dem 1861 in Leipzig gegründeten „Verein von Freunden der Erdkunde“. Sie befindet sich damit unter den vier ältesten Geographischen Gesellschaften Deutschlands – in Berlin waren 1828, in Frankfurt am Main 1836 und in Darmstadt 1845 geographisch orientierte Vereinigungen entstanden.

Die Gründungsmitglieder des Leipziger Vereins waren Universitätsprofessoren, Verleger, Bankiers, Staatsbeamte und Lehrer. Sie verfolgten das Ziel, „die Erdkunde in weitester Ausdehnung zu fördern“ und „ die Darstellung der Erdkunde im Verhältnis zur Natur und zur Geschichte des Menschen“ voranzubringen.

Leipzig gehörte in jener Zeit zu den Vorreitern bei der Entwicklung einer modernen Industrie, es war ein wichtiger Bestandteil des deutschen Eisenbahnnetzes. Die Leipziger Kaufmannschaft hatte großes Interesse an zuverlässigen Nachrichten über fremde Kontinente und förderte nachdrücklich Forschung- und Erkundungsreisen. Mit der Einrichtung eines Lehrstuhls für Geographie an der Universität Leipzig fand die Geographie ihren festen Platz in Wissenschaft und Lehre.

Als Vorsitzende des Vereins für Erdkunde sind solche bekannten Persönlichkeiten wie z. B. Ferdinand Freiherr von Richthofen, Hans Meyer und Rudolph Reinhard zu nennen. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg hat der Verein mehr als 1.000 Mitglieder und verfügt über ein nicht unbeträchtliches Vermögen.

Der Zweite Weltkrieg bedeutete zunächst das Ende der Vereinstätigkeit. Ein kleiner Ersatz war der 1947 gegründete „Arbeitskreis für Erdkunde“. Schließlich erfolgte 1949 die Gründung einer geographischen Gesellschaft für die gesamte DDR. Das ständige Sekretariat der Gesellschaft war in den Räumlichkeiten des Deutschen Instituts für Länderkunde in Leipzig untergebracht. Diese Gesamtgesellschaft bildete den Rahmen für die 1954 etablierte Sektion Leipzig der Geographischen Gesellschaft der DDR. Diese Sektion knüpfte bewusst an die Tradition der Gesellschaft für Erdkunde in Leipzig an, auch wenn dies nicht immer bewusst in die Öffentlichkeit getragen wurde.

Mit großem Eifer widmete man sich dem Ziel der Gesellschaft, geographisches Wissen zu verbreiten und die Leipziger Bevölkerung nahm dieses Angebot mit großer Resonanz an.

Die Wende 1989/90 bedeutete zwar das Ende der Geographischen Gesellschaft der DDR, aber zugleich brachte sie auch einen Neubeginn. Es wurde die Geographische Gesellschaft zu Leipzig e. V. gegründet.

Die Satzungsziele stehen in der Tradition des Vorgängervereins und beziehen sich vor allem auf folgendes:

  • Verbreitung geographischen Wissens an alle interessierten Bürger durch Vorträge und Exkursionen
  • Förderung der geographischen Forschungstätigkeit in und zu der Stadt Leipzig und ihrer Region
  • Weiterbildung von Geographielehrern.

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